Also wenn ich mir meinen letzten Eintrag so ansehe, sollte man meinen, Louie sei eine mittlere Katastrophe. Nein, so ist es natürlich nicht. Er ist ein gaaanz liebenswertes Kerlchen und in der Hundeerziehung liegen halt Licht und Schatten ganz dicht beieinander.
Was das in die Leine beissen betrifft, machen wir Riesenfortschritte, das heisst im Klartext: Kommt so gut wie nie mehr vor! Das habe ich Cordula, einer Facebook Bekanntschaft (jaaaa, FB kann auch positiv sein!), zu verdanken. Nicht nur, dass sie mich bestärkt hat, ihn zu belohnen, BEVOR er in die Leine beisst. Ich hatte zuvor gedacht, dass er dann evtl. in die Leine beisst, um ein Leckerchen zu bekommen, deswegen hatte ich das nicht getan. Nein, sie hat mir ein ultimatives Hilfsmittel empfohlen, einen Schnuller für Hunde! Was es nicht alles gibt. Das ist ein sogenanntes Schleckerchen, hier auf dem Foto zu sehen:

Das funktioniert wie ein Deoroller, man füllt was extra Leckeres ein und wenn der Hund in bestimmten Situationen überdreht, darf er schlecken. Was ist lecker? Da gibt es extra Rezepte im Internet, z.B. pürierte Banane mit Honig und 2 EL Wasser. Oder Joghurt mit Leberwurst. Oder BIO Babynahrung von Hipp (Rindfleisch mit Möhrchen oder Wildlachs). Ist das nicht toll? 🙂 Louie jedenfalls liebt es und seitdem er seinen Schnuller hat, läuft vieles wie am Schnürchen hier. Manchmal gibt es auch neue Hilfsmittel, die sind wirklich zu gebrauchen!
Aber natürlich läuft nicht alles rund, z.B. versucht er Essen zu klauen, was uns bisher erfolgreich gelungen war zu verhindern. Er ist aber gerade mal 6 Monate alt, also sicher sitzt das noch nicht.
Und nun kommt erstmal ein Rezept (eines für Menschen!): Man nehme zwei Scheiben Graubrot, pinsele sie mit Olivenöl ein, reibe eine Knoblauchzehe darüber, stecke sie in den Grillofen. Wenn sie angebräunt sind, Ziegenkäse drauf und Parmesan darüber reiben, fertig und essen. Also ich pinsele und reibe Knoblauch drüber und dann guck ich und sehe, dass ich nicht Olivenöl genommen habe, sondern Balsamicoessig.. stand halt was Italienisches auf beiden Flaschen… IGITT. Also breche ich den Vorgang ab und lege die beiden Brote zur Seite um sie später fachgerecht zu entsorgen. Und mache die richtigen Brote…
Dann sitzen wir beim Essen und ich sehe aus den Augenwinkeln, dass Louie auf den Hinterbeinen steht und er bekommt seine Ansage. Er schluckt und guckt. Und was soll ich sagen: Er hat tatsächlich zwei Scheiben Brot, eingepinselt mit Essig und eingerieben mit Knoblauch, gefressen!! Ich hatte echt Angst, dass gekotztes Brot, das nach Essig und Knoblauch stinkt, wieder rauskommt. Aber es ist alles dringeblieben. Juchhu. Das sind die kleinen Freuden des Alltags.
Und dann waren wir an einem der wenigen heissen Tage bisher an einem See, um Louie eventuell zum Schwimmen zu bekommen. Natürlich zwinge ich ihn nicht, gelockt wird er erstmal auch nicht. Er soll ganz alleine drauf kommen, dass Hund das kann. Und das nahm er wörtlich, da ist dann gleich wieder eine Katastrophe passiert… Das Zauberwort heisst wohl „Impulskontrolle“ – das kann Mensch ihm in einigen Situationen wohl beibringen, aber es gibt Situationen, da lernt das Individuum ganz alleine, seine Impulse zu kontrollieren.. was ist passiert?
Louie sieht das Wasser, rennt los, hüpft in der Flachwasserzone umher und rennt ins tiefe Wasser und da macht es „gluck gluck“ – weg war er. Wir waren beide innerlich schon bereit, hinterher zu rennen (es war für uns nicht sonderlich tief), aber da kam er schon wieder hoch, paddelt schnell zu uns ans rettende Ufer und ist total erschüttert. Patschnass bis in die Ohren stiert er auf das böse Wasser. Um ihm das Ganze nicht zu vermiesen, haben wir noch ein bisschen im flachen Wasser mit ihm gespielt, damit wir bei einem positiven Resultat bleiben und irgendwann wird es nochmal neu probiert. Leider war ich nicht in der Lage, zu fotografieren oder zu filmen….
Hier gibt es jetzt einen Film, die Qualität…. naja…, aber was will man machen, wenn man so einen Flummi als Objekt hat…
Eine längere Fassung dieses Meisterwerkes findet Ihr rechts nebenan.
Und als sei das mit dem Wasser noch nicht genug Aufregendes, waren wir im Garten und ich hatte ihn am Gartenstuhl angebunden (wir hatten gedüngt, drum sollte er nicht freilaufen). Ich stand auf, um etwas zu holen und Louie will hinterher. Leider wollte der Stuhl auch hinterher und hat ihn verfolgt. Louie rennt also los, der Plastikstuhl klappernd hinter ihm her… der verfing sich dann glücklicherweise an einem Pfahl und Louie musste wohl oder übel stehen bleiben. Das hat ihn ziemlich schockiert, das man von einem Stuhl verfolgt werden kann…. tja… so ist das wohl, kleine Hunde müssen einfach viel lernen.
