21. Oktober 2022

Hallo zusammen in den Herbst!
Heute ist Louie 2 Jahre alt geworden und natürlich gab es wieder eine Hundetorte, erstmal nur 1/4, aber den Rest bekommt er auch noch, leider sind meine Mit-Trailerinnen morgen nicht da, um für ihre Wuffels etwas abzubekommen 🙁

Eine Sekunde später war das vordere Würstchen weg !

Ist ja klar, dass man nicht mehr so viel schreibt, vieles wiederholt sich, vieles wird besser, manches bleibt. Und nichts ist so, wie es scheint.
Beim letzten Eintrag habe ich geschrieben, dass wir eine Wassermuschel bestellt hatten, so sah das dann aus, als sie da war, täglich wurde darin gebadet, das ist also ein Restvideo vom Sommer:

Sie ist vielleicht ein bisschen klein, aber wir wollen ja auch kein Wasser verschwenden, das muss so reichen. Das Wasser wurde dann alle drei Tage als Blumenwasser verwendet und frisch bestückt. Nun ist der Sommer ohnehin vorbei und die „Mupfel“ eingemottet.
Wollen wir mal Louies zweijähriges Hundeleben, das er gemeinsam mit uns beiden hier gemeistert hat, Revue passieren lassen?

Ein Prachtkerl

Nun, wenn Bertram oder ich getrennt mit ihm spazieren gehen, haben wir uns angewöhnt, Louie Noten zu geben, damit der Zuhausegebliebene weiß, wie es war. In den letzten Wochen hat er sehr oft eine 1 bekommen (manchmal sogar mit Sternchen*!). Das darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass wir Zeiten hatten, in denen er tagelang – manchmal wochenlang – eine 5 bekam! Wer diesen Blog eifrig verfolgt hat, dem blieb zwischen den Zeilen nicht verborgen, dass Louie ein „Charakterhund“ ist. Oder ein typischer Australian Shepherd aus der züchterischen Showlinie (nicht aus der Arbeitslinie). Dieser unser Louie hat nämlich nicht den berühmten positiven gewollten „will to please“, sondern den nicht so berühmten „will to please himself“. Louie ist ein besonders ausgeprägter Charakter in dieser Richtung.

Dazu gehört vor allem die Reizbarkeit, alles was er nicht kennt, erhöht seinen Stresslevel. Und man muss ihn an alles heranführen – wenn er es aber dann mehrere Male erlebt hat, ist alles okay. Er mochte keine Autos, die auf der regennassen Strasse Geräusche machen. Fahrräder, Jogger, unbekannte Objekte, alles verursachte einerseits Neugier, andererseits Stress. Bis ich diesen Hund mein Eigentum nannte, kannte ich den Begriff RESILIENZ überhaupt nicht. Jetzt habe ich ein Buch: „Resilienz bei Hunden“ von Vanessa Engelstädter (Kosmos Verlag). Und nun weiss ich Bescheid 🙂

Ja, wir haben sehr viel geübt mit ihm, gerade heute haben wir einen Bagger, der seit Tagen in der Heide baggert, zum dritten Mal gesehen. Beim ersten Mal war Louie ausser sich und hat sich an der Leine gar nicht mehr eingekriegt, beim zweiten Mal wollte er gerne zugucken (ist halt eine Junge) und heute lief er total desinteressiert daran vorbei.

Mantrailing machen wir natürlich weiterhin (siehe letzter Eintrag) bei https://hundetrainer-uelzen.de/ Wir beide haben uns ziemlich gesteigert. Ja, ich mich auch, denn auch der Mensch muss ja lernen, seinen Hund zu „Lesen“. Tolle Sachen haben wir im Sommer gemacht, z.B. einen Wassertrail, da ist die VP (versteckte Person) ein Stück durch einen Bach gegangen. Oder ein Trail „City by Night“ – das war ziemlich aufregend. Um 22 Uhr haben wir angefangen und um 1 Uhr in der Nacht waren wir fertig. Man glaubt ja nicht, was da alles los ist in Uelzen! Und die VP war im Vorraum einer Bank, da wo der Geldautomat steht – Louie hat sie erfolgreich gefunden.

Was er aber nicht will, will er nicht. Er verweigert Möhren – dabei mögen so viele Hunde Möhrchen:

Muss ich das wirklich essen?

Wir waren tatsächlich das erste Mal mit Louie in Urlaub (drei Tage an der Ostsee im Winter ausgenommen). Zuerst waren wir 3 Tage in einem Hotel im Südharz und dann in einem Ferienhaus in der Rhön. Louie war erstmals mit uns mehrfach in Cafés, musste alleine im Hotelzimmer bleiben, ist Aufzug gefahren (war nicht schwer), hat Alpakas und viele verschiedene Kühe kennen gelernt. Auch in einer Stadt waren wir, da war er ziemlich aufgeregt und hat zur Belustigung aller Anwesenden in einem Springbrunnen gebadet. Insgesamt hat er viel gelernt, aber manchmal war es schon anstrengend, so viel Neues für ihn und seine mangelnde Resilienz….. Fast hätten wir ihn beim Rhönschäfer abgegeben:

Das folgende Foto ist zwar fotografisch keine Meisterleistung, aber man sieht, dass der typische Australian Shepherd täglich aufgeladen werden muss, bevor er durchstartet:

Dann aber…. machen wir bei den Spaziergängen viel Dummytraining und jetzt habe ich etwas Agility im Garten angefangen. Man hat ja Equipment ohne Ende, wenn man schon mehrere Hunde hatte. Jedenfalls ist er jetzt in einem Alter, wo ich ihn mal mehr ans Springen heranführe.

Wie man aber auf dem folgenden Fotos sieht, springt er sowieso viel höher als er muss. Das ist auch so eine Angewohnheit von ihm, in freier Wildbahn gebärdet er sich oft wie ein Känguru.

Geht auch noch höher!

Er macht sich super, das Video ist nach zwei Tagen Training, jeweils zwei Einheiten á 10 Minuten, entstanden.
Heute bin ich schon weiter, denn jetzt steht noch eine Pylone am Ende, da muss er herumlaufen und dann wieder zurück, das macht er auch.

Ihr seht, man kann sich viel beschäftigen als Hundehalterin, ein bekannter Hundetrainer hat im TV vor einiger Zeit gesagt: „Wenn ich Rentner bin, kaufe ich mir einen Australian Shepherd, dann habe ich nie Langeweile.“
Wie recht er doch hat!