17. Dezember 2021

Nun, heute muss und will ich einen Beitrag schreiben, denn Louie ist heute genau 1 Jahr bei uns. Vor einem Jahr mussten wir Kimba und Merlin gehen lassen, innerhalb von 3 Wochen…. Vor einem Jahr war totaler Shutdown und vor einem Jahr stand Weihnachten vor der Tür – genau wie dieses Jahr. Und vor einem Jahr habe ich relativ schnell einen neuen „Aussie“ bekommen. Unvergessen die konspirative Übergabe von Hund und Geld auf einem Parkplatz an der Grenze von Niedersachsen zu Mecklenburg-Vorpommern – nicht weil Louie von osteuropäischen Vermehrern kommt, sondern weil er von einer Züchterin aus MacPomm kommt und dort zu dieser Zeit ein Einreiseverbot für Tagesgäste bestand. Ganz so schlimm ist es in diesem Jahr nicht mehr, aber immer noch schlimm. Dennoch waren wir Ende November mit Louie an der Ostsee, es war unser erster Urlaub mit ihm und sozusagen eben auch ein erster Versuch. Wie benimmt er sich in fremder Umgebung? Kann man ihn alleinlassen, wenn man zum frühstücken / essen geht? Da wir die Anlage bereits zweimal besucht haben (Strandresort Markgrafenheide) wussten wir ungefähr, wie es dort mit Hund ist.

Kurz und gut: Es hat alles geklappt. Alleine bleiben ist kein Problem, die fremde Umgebung allerdings hat ihn draussen etwas gestresst, sooo viele neue Eindrücke!! Und vor allem hatte ich das Gefühl, da ist nicht nur die Ostsee, sondern die gesamte Gegend stand mehr oder weniger unter Wasser. Es muss dort wahnsinnig viel geregnet haben, viel mehr als hier bei uns im Wendland. Und der Aussie an sich und Louie im Besonderen muss in jedes Wasser…..

Der grösste Fauxpas war, dass er am Strand lief und einige Möwen dort an den Buhnen sassen. Sie sassen einfach nur da und ich dachte, da passiert schon nix. Allerdings hat Louie sie dann doch gesehen und rannte los und scheuchte sie auf, alle Richtung Meer. Also sowohl die Vögel als auch der Hund…. Dann kam er wieder und war so aufgeregt, dass er schon nach den nächsten Vögeln Ausschau hielt, die auf den nächsten Buhnen sassen und los gings…. ich hatte keine Chance. Immerhin hatte ich Glück, dass uns niemand gesehen hat. Da waren jedenfalls sehr viele Buhnen, immer weiter weg… und auch sehr viele Vögel. Irgendwann war dann gut und er kam abgehetzt zurück. Ein herber Rückschlag für das Vögel-nicht-jagen-Training. Und eigentlich war es wie immer unser Fehler – wir hatten die Flattervögel ja schon vor ihm gesehen!

Ach, Ihr wollt Fotos von der Ostsee mit Louie? Ich habe keine!!! Ich muss mich immer noch so auf ihn konzentrieren, dass ich in so einer reizvollen Umgebung nicht fotografieren kann. Und da mein Mann krankheitsbedingt nur Spaziergehrunden ohne Hund machte, hat er auch nicht fotografiert. Tut mir leid. 🙁

So, aber hier aktuelle Fotos von unserem Louie:

Louie sitzt !

Louie liegt !

Auf dem Rückweg von der Ostsee besuchten wir noch seine Züchterin, sie hatte nichts zu meckern. Nicht über sein Aussehen und auch nicht über sein Benehmen. Er hat sich dort aber auch von seiner besten Seite gezeigt.

Wenn ich so das Jahr mit Louie überdenke, muss ich sagen, dass das doch ziemlich anstrengend war. Wir waren halt verwöhnt von unseren beiden älteren Schätzchen. Und nun so ein Jungspund, dem man alles, aber auch einfach alles, selbst beibringen muss – und kein älterer Hund da, der einem hilft.

Jetzt ist die Zeit gekommen, wo er konzentrierter ist, nicht mehr so hibbelig, nicht mehr so widerborstig, jetzt will er mit mir zusammen arbeiten. Viele Suchspiele machen wir mittlerweile, sowohl im Haus, als auch draussen. Apportieren klappt nun auch. Und das ordentliche An-der-Leine-gehen geht viele Tage schon ganz ohne Probleme. Rückruf, alleine bleiben, durchschlafen und im Haus ein braver Hund sein geht auch 🙂
Ein Problem sind noch die Hundebegegnungen, wobei er vollkommen abdreht und kaum noch ansprechbar ist, auch dies ist auf Entfernung schon besser geworden. Nein, er bellt nicht dabei, aber er will einfach hin und reisst mich dabei fast von den Socken. Im Moment liegen unsere Übungen vor allem bei diesem Problem, allerdings treffen wir sehr selten Hunde, wenn wir spazieren gehen. Das macht das Üben schwer, aber das Spazierengehen leichter…
In der Hundeschule haben wir mit Mantrailing begonnen. Morgen wird Louie das 3. Mal nach versteckten Menschen „trailen“, schon beim zweiten Mal schien es mir, als habe er begriffen, was man von ihm will. Nun ja, er ist ja auch ein Aussie. Wobei ich zugeben muss… ich habe den Verdacht, diese Hundebeschäftigung kann man mit fast allen Hunden erlernen, denn wo so eine gute Nase ist, ist eben auch ein Hund!

Hier jetzt gibt es einen netten Witz über uns eingebildete Aussie-Halter 🙂

Sitzen ein Bobtail, ein Border Collie und ein Australian Shepherd zusammen.
Sagt der Bobtail: „Ich bin fleißig, sportlich und intelligent, so wie es die Evolution wollte.“
Darauf der Border Collie: „Gott sagt, ich bin das Edelste und Schönste, was er je erschaffen hat.“
Sagt der Australian Shepherd: „Wann soll ich das gesagt haben?“

In diesem Sinne wünsche ich Euch eine schöne Weihnachtszeit, bis bald alles Liebe in alle Himmelsrichtungen!

Louie grüsst mit Rentier 🙂