Hallo zusammen,
ich nehme unseren „Louie“ zum Anlass, wieder einen Blog zu eröffnen. Gudrun hat mich darum gebeten und vielleicht ist es eine gute Idee, mal sehen.
Wieso eigentlich „wieder“? Ja, ich hatte im Jahr 1999 (!) begonnen, ein Tagebuch auf meiner damaligen Website zu schreiben, zu einer Zeit, als das Wort „Blog“ noch ziemlich unbekannt war für den normalen Internetbenutzer.
Viele Jahre habe ich über unser Bauernhofleben berichtet, über unsere Pferde, Kühe, Schafe, Hunde, Hühner und Katzen. Auch über meine ehrenamtliche Arbeit beim Naturschutz. Ja, das waren aufregende Zeiten, für mich und auch für meine vielen Leser/innen!
Dann gab es zum einen immer mehr Blogs im Internet und zum anderen hatte ich den Eindruck, meine Tiergeschichten fangen im Grossen und Ganzen an sich zu wiederholen. Also habe ich nach einigen Jahren das Tagebuchschreiben beendet und die Website gekündigt. Alle Geschichten habe ich ausgedruckt und zu einem Buch binden lassen, nichts ist verloren, aber Ihr werdet im Netz nichts mehr finden. Seitdem habe ich es anderen Leuten überlassen, die Welt an ihrem Leben teilhaben zu lassen.
Jetzt aber denke ich, vielleicht beginne ich aus meinem aktuellen Leben mit Hund zu berichten.
Als junges Mädchen hatte ich einen schwarzen Mischlingshund, Pero, aber nicht sehr lange, das ist ein wenig ruhmreiches Kapitel aus meiner Vergangenheit, auf das ich nicht näher eingehe.
Später, als ich meinen Mann kennenlernte, kam wieder ein schwarzer Mischling auf unseren Hof, sie hiess Lizzy. Lizzy wurde von einem Auto überfahren, da war sie ca. 3 Jahre alt. Auch das ist keine besonders ruhmreiche Geschichte, ich war allerdings unschuldig an diesem Unfall, Lizzy ging mit jemand anderem spazieren.
Dann kam Trixie, ein Münsterländer / Cockerspaniel Mischling, ein ganz liebenswertes Wesen, das sehr selbstständig war, am liebsten Garten und Hof umgrub und mit Löchern übersäte und die daraus flüchtenden Mäuse am liebsten verspeiste.

Sie gebar irgendwann Welpen, der Vater war auch ein Mischling, ein Pudel / Schnauzer. Aus diesem lustigen Wurf (alle haben nette Familien gefunden, blieben in der Nordheide, wo wir damals wohnten, oder gingen nach Schleswig-Holstein, wo der Rüde wohnte) haben wir dann Ben behalten, hier ein Foto:

Ben war mein wirklicher Herzenshund, immer lustig, immer dabei, nett zu allem und jedem, nie krank und nie anstrengend. Seine Mutter Trixie starb dann mit 14 Jahren an einem Bauchfelltumor. Ben blieb dann einige Monate allein, man schrieb das Jahr 2006 und ich wollte unbedingt einen Australian Shepherd, die kamen damals so in Mode. Natürlich wollte ich einen mit einer Blue-Merle-Zeichnung.
Bertram, mein Mann, stimmte zähneknirschend zu, da er die Preise für einen Rassehund nicht einsah. Seine Bedingung war aber, dass dieser Hund keine blauen Augen hat, was die Aussies mit dem Merle-Gen durchaus öfter haben. Also hab ich gesucht und gesucht und dann Kimba, eine Blue Merle Hündin mit braunen Augen gefunden.


Dann lebte Kimba mit Ben bis zum Jahr 2010 zusammen, am 1. September 2010 verstarb Ben an einem Gehirnschlag.
Mit Kimba haben wir von 2006 an so ziemlich alles gemacht, was man mit einem Hund so machen kann: Agility, Longility, DogDance, Frisbee-Sport, Tricks, Unterordnung, Suchspiele, Ausstellung und und und… eben ein typisches Australian Shepherd Leben.


Ab 1. September 2010 war dann Kimba alleine und es dauerte über ein halbes Jahr, bis Merlin einzog, ebenfalls ein Aussie, Blue Merle mit braunen Augen. Mit Merlin haben wir gar nicht so viel Erziehung gemacht, zum einen weil ich mittlerweile wusste, dass man mit einem Aussie auch zu viel machen kann, zum anderen weil er sich sehr viel von Kimba abgeguckt hat. So hatten wir ein super Pärchen, Kimba war aus dem Gröbsten raus und Merlin war problemlos – bis er 6jährig an Morbus Addison erkrankte.

Das ist eine Autoimmunerkrankung der Nebennierenrinde. Fast wäre er uns gestorben, aber dank der Tierklinik in Lüneburg haben wir ihn ins Leben zurückgeholt. Dann musste er ca. 1 Jahr lang für die lebensnotwendigen Medikamente eingestellt werden, dafür alle paar Wochen Blut abnehmen, Natrium / Kalium bestimmen usw. usf. Da er stationär in der Tierklinik Lüneburg war (7 Tage lang) und zweimal ins Leben zurück geholt wurde zwischen seinem 6. und 10. Lebensjahr, hat uns dieser Hund wohl insgesamt zusätzlich zu den „normalen“ Hundekosten einen Kleinwagen gekostet. Aber medikamentös eingestellt, ging es ihm gut und er war lustig und munter. Das war es uns wert. Wir hatten so viel Freude mit diesen beiden Hundeseelen und sie haben uns verlassen…. Merlin 10jährig am 25. November 2020 mit einem geplatzten Milztumor und Kimba am 7. Dezember 2020, fast 15jährig an einem Lungenödem verstorben – sie wollte wohl nicht mehr ohne ihren Gefährten.

Ohne Hund nach 30 Jahren und dann in diesen Coronazeiten? Geht ja gar nicht. Also trotz der grossen Traurigkeit habe ich mich auf die Suche gemacht und durch Glück, Zufälle und Beziehungen zog noch im Dezember „Louie“ bei uns ein, ein Australian Shepherd natürlich, gerade mal 8 Wochen alt. Weiter gehts bei „9. Woche“.