14. Januar 2021

So, nun geht es mal weiter. Louie hat, seitdem er bei uns ist, anderthalb Kilo zugenommen, aber ich habe den Eindruck, er ist doppelt so gross. Seht mal, wie wir den Abend verbringen, naja zumindest mal ein halbes Stündchen lang:

kuschel kuschel

Schade, dass er irgendwann so gross ist, dass ich ihn nicht mehr so auf den Schoss oder auf den Arm nehmen kann. Vielleicht hätte ich mir doch besser einen Bolonka Zwetna geholt, die finde ich auch süss…. 😍 Aber nein, so ein ordentlicher grosser Aussie ist mir dann doch lieber.

Andererseits….. wir haben uns mittlerweile von etwa 22x Pipi täglich auf etwa 13x Pipi täglich reduziert, das ist doch eine tolle Leistung! Ich kann mich überhaupt nicht erinnern, dass meine anderen Welpen so oft mussten. Aber zum einen war das immer im Sommer, und wir liessen meistens die Tür auf und zum anderen ist dieser kleine Mann ja vielleicht etwas Besonderes und übt schon mal das Markieren? Wie auch immer, stubenrein kann man ihn zu 95 % bezeichnen. Ich glaube, vor drei Tagen ging das letzte Mal etwas in den Flur….

Ich habe mir die „Aussigrafie“ gekauft von Silke Löffler. Natürlich habe ich bereits einige Australian Shepherds Bücher, aber dieses hat mir gefehlt und hat ja auch nur fast 50,00 Euronen gekostet….. Aber da sind schon einige Erkenntnisse drin, die mir auch noch gefehlt haben und ausserdem ist Silke Löffler eine derjenigen Züchterinnen, die schon sehr lange dabei sind. Dazu kommt, dass die Urgrossmutter von unserer verstorbenen Kimba eine der Stammhündinen der Zucht von Silke Löffler ist, von 1994. Tja, wie kommt das denn? Weil Kimba von einem Hof kam, auf dem Westernreiten praktiziert wurde. Und Silke Löffler auch Westernreiterin ist. Ja, und Corinna Schumacher (die Frau von Michael Schumacher), die ist auch Westernreiterin und auch Australian Shepherd Besitzerin und hatte einen Grosscousin von Kimba. Also die beiden hatten dieselbe Urgrossmutter – na wenn das nichts ist . Das musste jetzt auch mal gesagt werden, unserer verstorbenen Kimba zuliebe, auch wenn es eigentlich total unwichtig ist… 🤦‍♀️

Zurück zu Louie:

Wir haben leihweise einen kleinen Agility Tunnel bekommen, aber dieser ist überhaupt kein Problem, nach zwei Minuten sauste Louie schon hin und her. Der nächste Schritt wäre, das mit dem Wort „Tunnel“ zu belegen, damit man das auch aus der Entfernung machen kann. Ich glaube, damit warte ich noch bis es etwas wärmer ist…

Ab und an fahren wir mit dem Auto irgendwo hin, damit das Autofahren in der Box etwas ganz Normales für ihn wird. Er kennt das schon von seiner Züchterin und geht anstandslos hinein und ist die ganze Zeit ruhig. Ob wir nun ins Nachbardorf zum Pferde- und Hühnergucken fahren oder zum Supermarkt, wo er im Auto warten muss, das ist alles gut. Vor einigen Tagen waren wir hier am Wildgehege, da gibt es Rehe und Wildschweine zu bestaunen. Die Wildschweine sind total zahm, weil sie pausenlos von Besuchern gemästet werden und viele machen an diesem Wildgehege Hundetraining, deswegen ist es den Wildschweinen total wurscht, ob da nun ein Hund steht oder sitzt oder bellt. Louie fand das sehr interessant und ich war ganz stolz, denn er hat weder Angst gehabt, noch wollte er unbedingt hin, er sass einfach 50 cm von den Wildschwein entfernt und guckte interessiert, wieso dieses Tier immer im Schlamm pflügte.. Die Rehe standen auch still, also da konnte man irgendwie kein Antijagdtraining machen….  Aber es ist schon toll, dass er weder Angst hatte, noch bellte noch sonstwie Ärger machte.👍

Apropos Ärger: Ich will nicht verheimlichen, dass er manchmal meine Nerven überstrapaziert und nicht alles super toll ist. Er hat immer noch nicht die Beisshemmung gelernt, zwar lässt er mittlerweile unsere Kuscheldecken in Ruhe, aber wenn ich etwas von ihm will, was er nicht will, wird mit den kleinen Zähnchen nach wie vor zugebissen. Mittlerweile habe ich allerdings keine Verletzungen mehr, weil ich schneller reagiere… Ich befürchte, bei ihm dauert dieses Problem etwas länger, denn er diskutiert schon gerne, ob er nicht eventuell der Chef hier werden könnte. Das habe ich auch auf dem Hundeplatz gesehen, ich war nämlich in der Welpengruppe. Allerdings nur einmal (vor dem „harten“ Lockdown, jetzt geht das wieder nicht mehr). Wir waren ohnehin nur zu dritt, die beiden anderen waren allerdings schon 4 / 5 Monate alt und ich hatte durchaus Bedenken, ob mein kleiner Louie da nicht zu Schaden kommt. Das eine war ein Aussie Mix und das andere ein Schäferhund. Vor allem der Schäferhund,  ca. doppelt so schwer und dreimal so gross wie Louie, trieb mir die Sorgenfalten ins Gesicht.  Dann wurde gespielt wie die Irren, meistens lag Louie untendrunter, aber nach einiger Zeit spielten sie Fangen und tobten umher, als sei Louie ein ebenbürtiger Gegner. Wenn es zu doll wurde, hat Louie bei mir Schutz gesucht, und Abrufen aus dem Spiel wurde auch geübt. Das ging ganz gut. Beim Spielen hab ich allerdings gesehen, dass Louie sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt, und auch die Trainerin bezeichnete ihn mehrfach als „taff“ – also frech…

Oh weh, das ist eine zweischneidige Angelegenheit, ein taffer Hund, der sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt und selbst gerne der Chef wäre…. Aber andererseits ein echter Schnellmerker, ganz unerschrocken und neugierig.

Ja, und dann gibt es so verbotene Räume, wenn ich nicht schnell genug bin, schlupft er schnell mit durch die Tür. Z.B. auf die Toilette. Nein, er darf mir ruhig zugucken, aber darum geht es nicht. Da gibt es eine Klobürste, mit der man losrennen kann, Toilettenpapier zum Abrollen, Handtücher auf dem Handtuchhalter, die man runterreissen kann und anderes mehr. Auch im Waschraum… da zerrt er mir die Wäsche aus der Hand, will rein in die Trommel, gucken was da los ist, klaut Wäscheklammern und rennt damit quer durch die Räume – ich hinterher… 😉

Kuckuck !

Wir haben unsere Spaziergänge etwas ausgedehnt, das macht er super, bis auf manchmal zwischendurch, dann bekommt er einen Tobsuchtsanfall, beisst in die Leine und lässt nicht mehr los. Obwohl ich nicht gegenziehe, nein, ich stelle mich mit dem Fuss auf die Leine und begebe mich in Meditation, bleibe also einfach stehen und bin überhaupt nicht mehr da. Leider dauert das bei dem kleinen Rabauken ziemlich lange, bis er aufgibt und sagt: „Gehen wir endlich weiter?“ Ich fürchte manches Mal, vorher zu einem Eisblock zu erstarren. Es ist nämlich ziemlich kalt und ungemütlich zur Zeit! Im Moment darf er noch nicht ohne Leine laufen, bzw. nicht wenn eine Strasse oder ein Stromzaun in der Nähe ist, auch nicht wenn Menschen oder Hunde in Sichtweite sind.
Vor einigen Tagen sind wir extra an eine Stelle gefahren, wo absolut keine Ablenkung war, da haben wir ihn frei laufen lassen und er durfte die wilde Natur beschnuppern.

Und natürlich darf er im Garten sausen wie er will. Und das tut er auch, quer durch Büsche und Pflanzen, heute hat er sein erstes Löchlein gebuddelt. Da war ich gerade mal nicht dabei…

Ihr seht also, wir sind ziemlich beschäftigt, im Positiven wie im Negativen. Was gibt es für Verluste? Ein Riss im Hosenbein von Bertram. Ein Loch in meinem Bademantel.  Eine noch nicht ganz, aber fast zerbissene Leine. Ein zerstörtes Spielzeug (kommt weg, wenn die Innereien rauskommen).  Achja, und eine zerstörte Taschenlampe, die mir runtergefallen ist, als ich in der Nacht draussen über Louie drüber gestolpert bin. Die Birne ist jedenfalls kaputt.

Sonst ist noch alles in Ordnung, ich finde das ist ein ganz gutes Resultat. Ich hoffe, Ihr findet das auch. 😊

Und nach meinem letzten Eintrag bzgl. des Geschirres hat mir der Ole von der Annett sein abgelegtes Geschirr geschickt, Ole ist schon gross und wohnt in Sankt Peter Ording. So kam ein kleines Paket mit Grüssen aus SPO. Und ich habe gekämpft, dem Louie dieses Geschirr anzuziehen. Es ist ihm noch etwas zu gross, aber er kann sich ja schon mal dran gewöhnen, ich möchte, dass er beides kennt, Leine und Geschirr. Früh übt sich.

Muss das wirklich sein?

Und als nächstes wird das Deckentraining geübt. Also man nimmt eine bestimmte Decke, auf die er sich auf Befehl immer hinlegen soll. Eine Decke, die man an verschiedene Stellen legt, oder auch mitnimmt. Immer wenn man „Decke“ sagt, legt der Hund sich da drauf. Ob es klingelt, ob man gerade seine Ruhe will, ob man unterwegs ist, bei anderen Leuten, im Restaurant (was ist das?) oder sonstwo. Habe ich noch nie gemacht, es scheint aber etwas Neumodischeres zu sein, denn überall begegnet mir „Deckentraining“, irgendwie erscheint es mir auch sinnvoll. Im Gegensatz zu vielem anderen, was heutzutage so im Hundetraining gemacht wird. Jedenfalls habe ich mir vorgenommen, dass Louie das lernen soll und dass es eben nicht reicht, einfach irgendwo „Platz“ zu machen. Sondern eben auf eine bestimmte Decke zu gehen und da liegen zu bleiben bis auf Abruf. Mal sehen, wie uns das gelingt.

Na, kommt jemand von Euch die Decke bekannt vor? 🙂

Es ist und bleibt spannend, weiter geht es mit 22. Januar 2021